Erinnern Sie sich an die kindliche Weihnachtsvorfreude? Wie Sie sich an den Schaufenstern der Kaufhäuser die Nase platt gedrückt haben, um den Zwergen beim Kekse backen zuzusehen und der Igelfamilie beim Geschenkeeinpacken und Schlitteln. Diese wunderschönen Schaufenster, in denen sich zauberhafte Szenerien abspielten: Ein Weihnachts-Karussell, ein Schneemann mit grosser Karottennase im dichten Schneegestöber, Bären bei der Schneeballschlacht, eine Eisenbahn, die sich durch eine schneebedeckte Bergwelt schlängelte … Wundervolle Märchenwelten, die mich als Kind träumen und meine Mutter verzweifeln liessen, da sie mich kaum vom Fenster loseisen konnte. Und ich stand dort nicht allein, sondern inmitten einer grossen Traube von Kindern, die sich alle einen Platz in vorderster Reihe direkt am Fenster ergattern wollten. Und natürlich gab es nicht nur etwas zu sehen, sondern man hörte Weihnachtslieder und Lebkuchenduft lag in der Luft. Es war wie ein Eintauchen in eine andere Welt mit allen Sinnen. Und ich glaube, dass diese Stimmung auch die Erwachsenen ergriff. Mir geht es jedenfalls immer noch so.

Menschen sehnen sich nach einer heilen Welt

Denken Sie, das ist Kitsch oder einfach nur eine nostalgische Träumerei?

Ja natürlich, einerseits ist es das, aber könnte es nicht sein, dass Ihre Kund:innen genau das suchen? Sich für eine kurze Zeit in eine andere Welt wünschen, weg von Krieg und Klimawandel? Diese Sehnsucht könnte uns bei den Weihnachtsvorbereitungen helfen, unsere Kund:innen wieder träumen zu lassen und uns zu fragen: «Was macht sie glücklich, wie kann ich sie begeistern und ihnen dieses sinnliche Glück vermitteln?» Sicherlich nicht mit einem Plastiktannenbaum an der Eingangstür, ein paar verstaubten Päckchen darunter und Jingle bells in Endlosschlaufe. Nutzen Sie doch die Möglichkeit, sich mit Ihrem Team darüber auszutauschen. Sie werden überrascht sein, welch wunderbare Ideen zusammenkommen. Denn es ist entscheidend, dass Sie Ihr Team hinter sich haben, damit dieses mit Ihnen die Extra-Meile geht.

Mein Laden als Point of Experience

Folgende Möglichkeiten möchte ich mit Ihnen als Anstoss teilen:

  • Wichteln Sie mit Ihren Kund:innen: Alle bringen ein Geschenk mit und dürfen sich dafür ein anderes aussuchen. Wäre das nicht eine wundervolle gemeinsame Aktion, die Attraktivität Ihres Geschäfts zu erhöhen und die Aufenthaltsdauer Ihrer Kund:innen zu verlängern?
  • Denken Sie gerne an die Kinder in Afrika oder Erdbebenopfer in der Welt. Doch auch die Kita in Ihrer Nähe, das Altersheim um die Ecke und der Kirchenchor Ihrer Gemeinde freut sich über Aufmerksamkeit.
  • Wie wäre es, wenn Sie eines der Schaufenster von der ersten Klasse der Grundschule Ihrer Gemeinde gestalten lassen? Sie können sicher sein, dass die Eltern und Grosseltern dieses Fenster begutachten werden.
  • Organisieren Sie gemeinsam mit Vereinen und Einrichtungen in Ihrem Umfeld einen besonderen Event. Öffnen Sie so die Türen für neue Zielgruppen, für unterschiedliche Menschen, die Ihr Geschäft vielleicht noch gar nicht kennen.

Menschen im Mittelpunkt

Vor allem: Sorgen Sie für ein Gefühl der Gemeinschaft über Ihre Kundschaft hinaus. Denn das ist es, was Bindung und Verbundenheit ausmacht. Sie werden sehen, dass sich das herumspricht und wie lange diese Erinnerung auch über die Weihnachtszeit hinaus anhalten wird. Machen Sie Ihren Point of Sale (POS) zu einem Point of Experience (POX). Stellen Sie nicht nur Ihre Produkte, sondern den Menschen in den Mittelpunkt. Auch wenn es schwerfallen mag: Der erste Gedanke dabei sollte nicht nur der Wirtschaftlichkeit dienen, sondern bauen Sie gezielt eine Wertegemeinschaft auf, die reziprok für Ihren wirtschaftlichen Erfolg sorgt. Haben Sie den Mut zu zeigen, wofür Sie stehen und dass Sie sich dem gesellschaftlichen Diskurs nicht entziehen, sondern Ihrer soziale Verantwortung als Unternehmen übernehmen. Am Ende wird dies mehr Eindruck hinterlassen als eine teure Produktwerbung in einem Hochglanzmagazin.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine ideenreiche vorweihnachtliche Zeit und freue mich, wenn Sie Ihre Aktionen mit mir teilen.

Ihre Monique Fischer